

Der "Spezial-Specht" zeigt ein leuchtend helles Gelb, ist blank gefiltert. Sein Schaum ist weiß, teilweise feinporig, teilweise grobporig. Hopfiger Geruch. Im Antrunk malzig und süffig-süßlich. Das Bier hat Einiges mit fränkischen Hellen gemeinsam – kein klassisches Export. Sehr frisch, ein Hauch Weißbrotgeschmack, nicht schwerfällig. Der Abgang wurde angenehm kräuterhaft gehopft, sehr grasig – schön aromatisch. Unter dem Strich ist Specht Spezial ein tolles Helles nach sächsischer Interpretation und schönem Aromahopfen. Der einzige Kritikpunkt für uns: Einige Facetten des Bieres sollten noch feiner herausgearbeitet werden.
Der Hersteller, die Privatbrauerei Specht, befindet sich im sächsischen Ehrenfriedersdorf (Erzgebirge). Im Jahre 1844 wurde die Brauerei als Genossenschaftsbetrieb gegründet, wodurch sie Bürgern verschiedener Gruppen gehörte. Die Chronik der Brauerei berichtet auch von einem möglichen Verkauf des Unternehmens an Wernesgrün in der Zeit des Ersten Weltkrieges. Als die Genossenschaftsbrauerei 1954 Konkurs anmeldete, kaufte Gustav Specht diese und führte sie mit seinem Sohn Gerd Specht bis 1978 weiter. Von da an leitete der Sohn Gerd die Brauerei allein. Erfreulicherweise überstand die Brauerei die DDR-Zeit als privates Unternehmen. Jedoch mußte man sich ab 1990 wieder den marktwirtschaftlichen Gesetzen unterwerfen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wurde in den folgenden Jahren Stück für Stück Elemente der Brauerei erneuert, von der Etikettenmaschine bis zur komplett neuen Sudhausausstattung. Seit 1994 ist auch der Sohn von Gerd Specht, Axel Specht, als Diplom-Braumeister im Betrieb tätig. Nach den Angaben auf der Website der Brauerei werden derzeit mit 7 Beschäftigten etwa 9.000 hl Bier im Jahr hergestellt. Die sechs verschiedenen Sorten Pilsner, Landbier, Export, Spezial, Bockbier und Schwarzbier trugen dazu bei, dass der Ausstoß in letzter Zeit jedes Jahr gesteigert werden konnte.
Note: 2,25
Herkunft: Erzgebirge
Alkohol: 5 %
Netzadresse: https://www.privatbrauerei-specht.de/
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